Und dann steckte das Auto mit der Schnauze im Bach fest...

Der nächste Morgen ist wieder bammig kalt, aber herrlich klar. Mit Mütze und Fleecepulli hüpfe ich raus, die Sonne geht gerade auf. Foto, Klick. Kofferraumdeckel auf und schnell zurück in den Schlafsack. Mit Café, Keksen und der Sonne im Nacken noch etwas Kräfte sammeln, denn vor uns liegt gemäss den Soldaten eine anstrengende Strecke. Und dem ist tatsächlich so.

Als erstes verfahren wir uns und stehen unverhofft vor dem Grenzzaun. Sch... genau da sollten wir nicht hinfahren. Haben sie uns doch extra noch auf de Karte gezeigt... Ab sofort lege ich die Karte nicht mehr aus der Hand. Ich lese jede Höhenlinie, jedes Flussbett. Denn Openstreet Map kennt hier echt nix mehr. Aber das Kartenlesen mit einer 1:500 000er Karte ist halt so semi toll. Da ist zwar ein Weg eingezeichnet, einer. Aber tatsächlich gibt's hier hier noch mehr, denn de fakto kann sich hier jeder seinen eigenen Weg suchen. Es ist bewölkt. Wir sind nach dem ersten Verfahrer etwas angespannt. Ganz wohl ist uns nicht. Und dann verliert sich die Strasse mehrfach, anstatt nach Nordosten führt uns die Strasse plötzlich nach Südosten... Wir sitzen das erste mal mit dem Fahrertrittbrett in einem Bachbett auf. Um so grösser die Erleichterung, als wir den grossen See ohne Namen, das einzige Navigationsmerkmal für heute, vor uns sehen. Doch die Erleichterung hält nicht lange an. Mehrere kleine Flüsse mit grossen Steinen sind zu durchqueren und plötzch steckt die Schnauze im Flussbett fest... Martin haut den Rückwärtsgang rein, fährt nochmals schräger ins Flussbett ... es klappt. Zwar musst diesmal die Stossstange hinten etwas leiden, aber wir sind durch. Es sind nochmal 30 km bis zum Tagesziel - Jarty Gumbez, ein Jagdcamp. Dort warten heiss-heisse Quellen auf uns. Göttlich. Und wir bekommen Tee und Brot und gute Butter. Lecker. Und ein französisches Pärchen mit tadschikischen Fahrer und Guide ist auch da. Den Fahrer schnappen wir uns und fragen, wo wir am besten den Fluss überqueren können. Der schaut sich unser Auto an und setzt eine äusserst besorgte Miene auf. Wir fahren mit ihm zum Fluss. Martin lässt die Hosen runter und steht an der tiefsten Stelle bis über die Knie im Wasser. Der Fluss ist 30-40 m breit. Nun ist auch seine Miene besorgt. Der Fahrer meint "Your car. You know your car. You must be absolutely sure, when you cross the river." Super. Martin ist ja echt weit mit dem Ding gefahren, aber halt noch nie durch so einen tiefen Fluss. Aber wir haben keine andere Wahl! Denn zum Umdrehen fehlt das Benzin. Also los. Der Fahrer steigt mit ein - das ist irgendwie sehr beruhigend, denn er scheint das Vertrauen in Martin zu haben. Ich auch. Aber ich merke auch, wie nervös er ist. Doch er macht das super. Ohne grössere Probleme kommen durch. Am anderen Ufer brechen wir in Jubel aus und schauen zu, wie das Wasser aus der Kühlerhaube läuft. In den Innenraum ist erstaunlicherweise nix gelaufen. Und Wir wissen jetzt, was das Auto kann (und Martin .... weil ich hätte mich das nicht getraut). 

... und das war nicht die tieste Stelle ...
... und das war nicht die tieste Stelle ...

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Kommentare: 3
  • #1

    Schweschter (Dienstag, 17 September 2013 22:11)

    Yeah! Und Marc meinte immer dass ihr das falsche Auto habt. Jetzt sagt er, Martin ist halt Feuerwehrmann, der kann das!

  • #2

    Martin (Mittwoch, 18 September 2013 17:20)

    Also manchal wünsche ich mir schon einen Toyota Landcruser. Das würde das ein oder andere einfacher machen. Bisher gab es aber noch nix was mein kleiner nicht gemeistert hätte. Der Allrad ist echt super, allein ein paar Zentimeter mehr Bodenfreiheit würden manchmal gut tun.
    Dafür haben wir mit dem Starex Platz zum Wohnen - und es geht ja ;-)

  • #3

    katinkaintheworld (Donnerstag, 19 September 2013 08:36)

    test